Nach Bildung der Pfarrei St. Franziskus und Klara Usinger Land wurde im November 2015 ihr erster Pfarrgemeinderat gewählt. Nach seiner Konstituierung hat sich dieser im März 2016 zur Klausur getroffen und entschieden, die sich wandelnden Rahmenbedingungen für Kirche und ihre Mitglieder als Chance zu nutzen und gemeinsam mit möglichst vielen Menschen eine Vision für St. Franziskus und Klara zu entwickeln.
Das Team der Hauptamtlichen sieht es genauso und will zusammen mit dem PGR gemeinsam mit vielen anderen Menschen entdecken, wie wir heute miteinander lebendige Kirche sein und für die Menschen im Usinger Land da sein können. Um dies umzusetzen, wurde im Juli 2016 vom PGR die Lenkungsgruppe „Lokale Kirchenentwicklung“ gebildet.
Die Lenkungsgruppe hat sich in ihrer Arbeit über die letzten 22 Monate darauf fokussiert, mit immer mehr Menschen diese Entwicklung voranzubringen. Ein Fragenkatalog wurde entwickelt, Interviewer gewonnen und geschult und insgesamt 242 Interviews geführt. Die Antworten der Interviews wurden zunächst von Zweierteams gesichtet und Anfang März 2018 in einem Cluster-Workshop mit zahlreichen Freiwilligen gemeinsam verdichtet. Herausgekommen sind auf diesem Weg 6.587 Antworten.
Diese Antworten waren vielschichtig: einige sind ein klares und deutliches, ein wohlwollendes, wissendes, manchmal auch ein flehendes: Ja.
Auch Danke sind darunter, danke, dass ihr euch auf den Weg gemacht habt, endlich bewegt sich etwas.
Andere sind komplex, verweisen auf Erfahrungen und Verletzungen mit Kirche; auf Enttäuschungen, Ausgrenzungen und Krisen; andere signalisieren Hoffnungen, Sehnsüchte und Erwartungen; dazwischen liegen immer wieder Spannungsfelder, Widersprüche und Begrenzungen; aber immer wieder auch sehr viel Zutrauen und Vertrauen. Gottvertrauen.
Andere sind ein Nein, macht nicht so weiter, Kirche bin ich, geht neue Wege, konzentriert euch auf das, was ihr gut könnt, und auf das Du.
Wieder andere drücken dankbare Geborgenheit aus oder eine Sehnsucht danach, ernst genommen zu werden.
Jede einzelne der Antworten wurde von der Lenkungsgruppe zunächst im Cluster-Workshop und dann Ende April 2018 in einem Auswertungs-Workshop für die weitere Verarbeitung ausgewertet. Herausgekommen sind pro Themenfeld deutliche grobe Linien und einige konkrete erste Schritte:
Die Antworten zum Thema Kirche legen nahe, dass für die Befragten bei aller Kritik und Enttäuschung mit der Institution Kirche, überwiegend positive Gefühle und Gedanken mit ihr verbunden werden. Eine große Mehrheit der Befragten vertritt die Auffassung, dass sich Kirche in gesellschaftliche Themen im Usinger Land einbringen soll. Glaubensvermittlung, Orientierung und Impulse sind Merkmale, welche die Befragten exklusiv von Kirche bekommen. Für die Teilnehmer im Auswertungs-Workshop ergab sich hieraus die Idee, die Institution Kirche zu nutzen, um konkrete Botschaften zu transportieren, eine weitere war, zu schauen, wo Kirche konkret vor Ort handeln kann.
Die Antworten zum Thema Mein Glaube signalisieren, dass sich die Befragten in überwiegender Mehrheit als religiöse bzw. spirituelle Menschen bezeichnen, für die Glaube im Alltag eine Rolle spielt, wobei sich die Befragten mehrheitlich nicht von anderen Glaubenswegen angesprochen fühlen. Die Befragten erfahren Gott in vielfältiger Form; sehr häufig in der Interaktion mit dem Mitmenschen. Als konkretes erstes Ergebnis deutet sich an, mehr über Glaube reden, Wissen um Glaubensinhalte erweitern und auf Vorbilder verweisen zu können.
Die Antworten zum Thema St. Franziskus und Klara verdeutlichen, dass die Befragten in großer Zahl Kontakt zur Pfarrgemeinde haben oder Gründe darlegen, warum ein solcher Kontakt nicht besteht, wobei die Gründe hierfür vielschichtig sind. Die Befragten äußern eine starke positive Wertschätzung für das Erleben von Gemeinschaft in vielfältiger Form und sind dankbar für das große Engagement so Vieler in St. Franziskus und Klara. Wenn sie etwas ändern könnten, wünschen sich sehr viele der Befragten ein auf sie zugeschnittenes Angebot. Als ein konkreter nächster Schritt bietet sich nach dem Auswertungs-Workshop an, die Stärken und Schwächen der Kirchorte zu suchen und konkrete Angebote einzelner Kirchorte rollierend in den verschiedenen Kirchorten anzubieten oder in bestimmten Kirchorten zu bündeln.
Die Antworten zum Themenfeld Gottesdienst verweisen darauf, dass den Befragten der Sonntagsgottesdienst wichtig ist, wobei dies für eine große Gruppe nicht mehr so zu sein scheint. Den Befragten sind neben den traditionellen Elementen des Gottesdienstes sowohl das Erleben von Gemeinschaft, als auch die Möglichkeit der Kontemplation besonders wichtig. Die Befragten wünschen sich lebendige Gottesdienste mit Bezügen zu ihrer Lebenswirklichkeit und dem Weltgeschehen und äußern vielfältige Wünsche und Ideen für Gottesdienstformen, die sie ansprechen. Hieraus folgt nach den Workshops, in Predigten den Alltagsbezug zu stärken, auf die Vielfalt der Angebote effektiver zu verweisen, unterschiedliche Musikformen anzubieten, Gottesdienste an besonderen Orten zu gestalten und Gottesdienste für spezifische Zielgruppen zu organisieren.
Und schließlich die Antworten zum Miteinander, sie deuten an, dass die Befragten in großer Zahl für ein weit gefächertes und aktives Engagement in unserer Kirche und darüber hinaus stehen. Sie nehmen Pfarrgemeinde dann wahr, wenn sie mit ihren Angeboten in die Öffentlichkeit geht bzw. wenn eine persönliche Ansprache stattfindet. Die Befragten erleben christliches Miteinander in einer breiten Fülle von Lebenssituationen - christliches Miteinander ist Teil ihres Lebens. Die Befragten steuern eine reiche Palette an Impulsen bei, zuvörderst für die Gottesdienstgestaltung. Als konkreter Ansatzpunkt an dieser Stelle ergibt sich, Themengottesdienste zu entwickeln und in allen Kirchorten anzubieten, gerne auch mal etwas Besonderes.
Christliches Miteinander als Teil unseres Lebens.
Stand: Pfingstmontag 2018
Die Lenkungsgruppe:
Annette Bieker
Norbert Hilligen
Dr. Manfred Koch
Monika Korten
Pfr. Paul Lawatsch
Johann Nieratschker
Uli Nowak
Monika Schubert
Am 28. April 2018 fand ein Auswertungsworkshop statt, zu dem neben den Vertretern der Lenkungsgruppe, das Pastoralteam, die PGR- und Ortsausschussmitglieder sowie interessierte Bürger eingeladen wurden. 35 Teilnehmer waren über 6 Stunden an einem intensiven Austausch beteiligt.
Nach einem Einstieg zum Text der Brotvermehrung wurde ein Impuls im Geiste des jüngsten Hirtenworts unseres Bischofs gegeben, Mehr als du siehst, sowie der Prozess der lokalen Kirchenentwicklung und die bisherigen Schritte hin zum Cluster-Workshop vorgestellt.
Der Auswertungsworkshop fokussierte sich in fünf Themeninseln, die den Schwerpunkten der Interviews entsprachen (Kirche, Mein Glaube, St. Franziskus und Klara, Gottesdienst, Miteinander), auf die drei folgenden Impulsfragen: Welche Themen, Spannungsfelder und Wünsche werden (in den geclusterten Antworten der Interviewten) wahrgenommen? Welche Sehnsüchte finden sich in den Aussagen? und Was könnte zur Erfüllung der Sehnsüchte beitragen?
Die Ergebnisse wurden in fünf Auswertungsgruppen erarbeitet und im Plenum diskutiert:
Kirche
Die Mitglieder der Auswertungsgruppe der Fragen zum Themenfeld Kirche stellen in ihrer Arbeit den Menschen in den Mittelpunkt, den Menschen als Ganzes.
Fünf Spannungsfelder werden beleuchtet: (1) Antworten zum Thema Kirche sprechen zum einen Aspekte an, die die Weltkirche betreffen, wie etwa Reformnotwendigkeiten, Skandale und Hinweise auf das Wirken der Kirche über die letzten 2.000 Jahre - zum anderen wird betont, dass lokale Kirchenentwicklung vor Ort stattfindet und Kirche vor Ort im Zentrum stehen sollte; (2) eine Mehrheit der Befragten wünscht sich, dass sich die Kirche in gesellschaftliche Themen im Usinger Land einbringt, während andere dies verneinen, zum einen mit Blick auf die prinzipielle Trennung von Staat und Kirche, zum anderen mit dem Argument, Kirche solle sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und mit ihren (begrenzten und enger werdenden) Ressourcen hier Positives bewirken; (3) eine Spannung wird wahrgenommen zwischen dem starken Verlangen nach Freiheit, Offenheit und Veränderung und dem Wunsch, alles möge so bleiben wie früher, und Lösungen könne man in der hierarisch geprägten Institution Kirche nur bekommen, wenn sie aus Rom kommen; (4) es wird wahrgenommen, dass sich positive und negative Gefühle beim Begriff Kirche in etwa die Waage halten und (5) dass die Befragten mit Kirche Sehnsüchte wie Gemeinschaft, Geborgenheit und Heimat verbinden, was auf den Menschen in der Gruppe abstellt, aber auch Sehnsüchte die sie als Individuen haben, die sich in den Begrifflichkeiten Glaube, Werte und Halt ausdrücken.
Neben den schon angesprochenen Sehnsüchten findet die Auswertungsgruppe in den Antworten der Befragten den Wunsch nach einem konkreten Handeln der Kirche und einem auf die Menschen zugehen.
Zu diesen Schritten hinzukommen sollte, ein Stärken der Stärken der Kirche, eine Betonung dessen, was kirchenspezifisch ist, und ein Nutzen der Institution Kirche zum Transportieren von Botschaften, für konkretes Handeln vor Ort und für ein Aufzeigen, wo gesellschaftliche Veränderungen erwünscht, erforderlich und möglich sind. Die Sehnsüchte Heimat und Geborgenheit sind in diesem Sinne dann verstanden als ein Überwinden von Ohnmacht und ein sich eingebunden fühlen in die große Institution Kirche.
In der Plenumsdiskussion wurde angeregt, die angesprochenen Handlungslinien zu konkretisieren und dargelegt, dass Gott durchaus als Synonym für Begriffe wie Geborgenheit und Heimat stehen könne.
Mein Glaube
Die Mitglieder dieser Auswertungsgruppe stellen ihr Ergebnis in drei Kreisen dar, die als Gott und ich, als Gott und Du sowie als Gott und die Welt beschrieben wurden; Glaube wird als ein andauernder Prozess charakterisiert.
Im Verhältnis Gott und ich werden als Themen Halt und persönliche Erfahrung ausgewiesen und Gebet als Lebenshilfe beschrieben. Den Glauben zu leben und den Mut zum Bekennen werden als Sehnsüchte wahrgenommen, wobei der Einzelne als aktiver Gestalter des Glaubens erscheint. Wissen um Glaubensinhalte sowie gegenseitiger Respekt und Toleranz werden als Handlungsanleitungen formuliert, die zur Erfüllung der Sehnsüchte beitragen können.
Diese Anleitung wird verknüpft mit dem Aspekt Gott und Du. Hier ging es der Gruppe darum zu betonen: das Miteinander zu leben, über Glauben zu reden und in Kreisen zu agieren, in denen Glaube ein Thema ist. Vorbilder wurden als Sehnsüchte beschrieben.
Mit Blick auf den dritten Aspekt, Gott und die Welt, kam die Gruppe zu dem Ergebnis, dass Spannungsfelder existieren zwischen Glaube und Kirche und dass es viele Wege der Glaubenserfahrung gebe. Über Glauben zu reden könnte auch hier zur Erfüllung der Sehnsüchte beitragen.
In der Plenumsdiskussion wurde über den Begriff Glaube reflektiert und betont, dass neben unserem Glauben an Gott, der Glaube Gottes an uns nicht vergessen werden dürfe. Eingebracht wurden ferner Gedanken wie Glaube beschreibe eine Lebensweggemeinschaft und Glaube drücke sich in Bedürfnissen der Menschen aus. Es wurde diskutiert, warum der Begriff Eucharistie in den Aussagen der Befragten als Glaubensinhalt kaum benannt wurde und weshalb Befragte in ihren Antworten zum Thema mein Glaube eher konkrete Gemeinschaftserfahrungen schildern.
St. Franziskus und Klara
Die Mitglieder der Auswertungsgruppe St. Franziskus und Klara fokussieren ihr Ergebnis auf einige konkrete Kernbotschaften.
Als Spannungsfeld zu diesem Thema wird die Dichotomie von Kirchort und Pfarrei wahrgenommen, sowie Öffentlichkeitsarbeit mit ihren Dimensionen interner und externer Kommunikation in den Vordergrund gestellt.
An Sehnsüchten werden der Wunsch nach Gemeinschaft sowie nach Kontakten identifiziert, die persönliche Ansprache herausgestellt und darauf verwiesen, dass die Befragten sich Angebote für unterschiedliche Interessenlagen wünschen und gottesdienstbezogene Wünsche formulieren.
Die Auswertungsgruppe schlägt vor, die Stärken und Schwerpunkte in den Kirchorten zu suchen, daraus konkrete Angebote zu entwickeln und diese dann rollierend in den verschiedenen Kirchorten anzubieten bzw. Angebotsinhalte an bestimmten Kirchorten zu bündeln. Für ein solcherart gestärktes Angebot gilt es dann alle Kommunikationswege zu nutzen, um die Angebotsvielfalt und -tiefe in der Pfarrei bekannt zu machen.
In der Plenumsdiskussion wird er Aspekt der Kommunikation nach außen betont, die Großpfarrei als Bereicherung beschrieben und darauf verwiesen, bei aller Notwendigkeit der Fokussierung im weiteren Vorgehen, die in den Antworten der Befragten gefundene Vielfalt an Ideen und Anregungen zu nutzen.
Gottesdienst
Die Mitglieder dieser Auswertungsgruppe stellen Gottesdienste in all ihrer Vielfalt ins Zentrum ihrer Überlegungen, auf das die herausgearbeiteten Spannungsfelder und Sehnsüchte projiziert werden, bevor konkrete Handlungslinien entwickelt werden.
Die Gruppe benennt die Spannungsfelder in den Begriffspaaren: Tradition/Moderne, Jung/Alt, Eucharistie/Wort-Gottes-Feier und Kontemplation/Lebendigkeit.
An Sehnsüchten erkennt die Gruppe aus den ge-clusterten Antworten das Verlangen Gemeinschaft erleben zu können, mich ansprechen und mich berühren zu lassen sowie die Akzeptanz für unterschiedliche Gottesdienstformen. Die Sehnsucht nach Gottesbegegnung wird von der Gruppe hinzugefügt, als Ausdruck dessen, was weniger eindeutig in verschiedenen Antworten gesehen wird.
Hierauf aufbauend gibt die Gruppe als Denkimpulse (1) Predigten mit Alltagsbezug zu versehen, (2) unterschiedliche Musikformen und musikalische Gottesdienstgestaltungen anzubieten, (3) besondere Orte sowie Veranstaltungen für Gottesdienste zu nutzen, (4) die Ausrichtung von Gottesdiensten auf Zielgruppen zu erwägen, (5) in der Kommunikation den Verweis auf die Vielfalt der Angebote zu stärken, (6) eine gute inhaltliche Vorbereitung und (7) unterschiedliche Gestaltungselemente in die Gottesdienste einzubringen.
In der Plenumsdiskussion wird erarbeitet, dass eine Vielfalt an Gottesdiensten existiert, aber noch zu wenig im Bewusstsein angekommen sei; ferner wurde darauf verwiesen, dass bei 11 Gottesdiensten pro Wochenende Spielraum bestehe für Bündelung und Spezialisierung. Wieder fällt auf, dass das Wort Gott in den Antwortbögen kaum vorkommt - als Erklärung wird überlegt, ob dies eine Selbstverständlichkeit sei, über die man nicht explizit sprechen muss. Gottesdienst wird als Dienst Gottes an uns beschrieben, wofür wir das entsprechende Terrain bieten müssen.
Miteinander
Die Mitglieder dieser Auswertungsgruppe stellen ihre Gedanken zu den Antworten zum Themenfeld Miteinander vor - sie legen ihrer Arbeit die folgenden Interpretationen zugrunde: Angenommen werden, Angenommen sein, Dazugehören.
Für diese Gruppe spiegeln sich in den Antworten der Befragten sechs Sehnsüchte: (1) Angebote für Menschen in nicht traditionellen Strukturen, zum Beispiel Angebote für Singles und Alleinerziehende, (2) Austausch zu ermöglichen, (3) Vielfältige Gottesdienste mit der Möglichkeit zu Begegnungen (z.B. im Anschluss an den Gottesdienst). Die Gruppe schlägt vor, dass Themen-Gottesdienste von Teams erarbeitet werden, die dann auf Tour durch die Kirchorte gehen. (4) Mit Blick auf Engagement und Verfügbarkeit von Helfern wird auf „Event statt permanent“ als Slogan abgestellt, (5) betont wird daneben offen zu sein und ein Willkommen zu zeigen sowie (6) die persönliche Einladung und Ansprache als wichtiges Merkmal für ein Erleben von Miteinander.
In der Plenumsdiskussion wird die Idee der Themen-Gottesdienste aufgegriffen und darauf verwiesen, dass im PGR die Überlegung besprochen wurde, den einzelnen Priestern in den entsprechenden Vorbereitungsteams eine Plattform zu geben, sie besonders interessierende Themen oder Predigtreihen vorzubereiten und sie dann Pfarrei-übergreifend anzubieten.
Ein Leitwort für die Kirchenentwicklung im Bistum Limburg.
HIRTENWORT zur Österlichen Bußzeit 2018
von Dr. Georg Bätzing, Bischof von Limburg.
In drei Phasen werden die Rückmeldungen in den Interviews gesichtet:
1. Phase: Sichten und Verdichten in Zweierteams
2. Phase: Clusterworkshop in der Großgruppe
3. Phase: Auswertungsworkshop in der Großgruppe
Pfingsten 2018: Ergebnispräsentation in der Pfarrgemeinde
Im Oktober wurde das 100. Interview geführt!
Mit Christkönig wurden bereits 220 Interviews geführt und die aktive Interviewphase beendet.
Bis Pfingsten 2018 geht es nun um die Sichtung und Verdichtung der Rückmeldungen.
Kirche lebt von und durch Menschen: Menschen mit Bedürfnissen, Wünschen und Träumen; Menschen, die Erfahrungen gemacht haben mit Kirche, positiv oder negativ. Das unsichtbare Netz, das uns verbindet, kann und muss immer wieder neu geknüpft werden. Auch Kirche kann so immer wieder neue Formen finden.
In der heutigen Zeit geht der allgemeine Trend – nicht nur in der Kirche, generell in der Gesellschaft – weg von einem langjährigen Engagement, hin zu einem eher punktuellen Mittun hier oder dort. Die berufliche (Vollzeit-)Tätigkeit und sonstige Verpflichtungen nehmen im Leben vieler Menschen einen immer größeren Raum ein, wodurch ein ehrenamtliches Engagement erschwert wird.
Parallel geht die Zahl der Priester, Diakone und auch der hauptamtlichen pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zurück. Freiwerdende Stellen können oft nicht mehr besetzt werden. Dies stellt Kirche und Pfarrgemeinden vor große Herausforderungen. Wir, als Pfarrei St. Franziskus und Klara, möchten diese Herausforderung annehmen und sie als Chance nutzen!
Wenn über die Zukunft der Kirche nachgedacht wird, ist es wichtig, sogar unumgänglich, die Menschen einzubeziehen und sie nach ihren Vorstellungen zu fragen. Dies sehen auch der Pfarrgemeinderat unserer Pfarrei und das Team der Hauptamtlichen so. Daher haben sie folgendes Ziel skizziert:
„Wir ,…, wollen einen Prozess beginnen, indem wir gemeinsam mit vielen anderen Menschen entdecken, wie wir heute miteinander lebendige Kirche sein und für die Menschen im Usinger Land da sein können.“
So wurde eine Lenkungsgruppe „Lokale Kirchenentwicklung“ ins Leben gerufen. Möglichst viele Christen, die auf dem Gebiet der Pfarrei St. Franziskus und Klara leben, sollen in einen Prozess einbezogen werden. Dies wird in Form von Interviews geschehen. Aus den Ergebnissen der Interviews soll ein neues Bild, eine Vision, unserer Pfarrei entstehen, wie und mit welchen Schwerpunkten wir unsere Pfarrei in Zukunft gestalten wollen und können.
Grußwort von Pfarrer Lawatsch im August 2017:
Nach der organisatorischen Zusammenlegung unserer elf Kirchorte zur neuen Pfarrei "St. Franziskus und Klara - Usinger Land" würden wir gerne mit Ihnen überlegen, was uns Gemeindemitglieder miteinander verbindet - wo wir die Kirche wie ein wohltuendes Netz erfahren - aber auch, wo etwas fehlt, wenn wir eine einladende Gemeinschaft mit Jesus Christus als Mittelpunkt sein wollen. Und weil wir Menschen so verschieden sind, von Gott mit ganz unterschiedlichen Begabungen und Möglichkeiten beschenkt, möchten wir gern erfahren, was Ihnen wichtig ist, wie Sie sich vielleicht den Dienst und das Aussehen einer Kirche in Zukunft vorstellen - einer Kirche, die die Menschen mit dem Weg Jesu bekannt macht und ihnen einen Weg für ein sinnvolles Leben in unserer Zeit zeigt, und auch selber vorlebt.
Miteinander möchten wir dann weiter überlegen, wohin der Weg unserer Kirche in den nächsten Jahren gehen kann - wie sich unsere Kirche hier weiterentwickeln sollte, um ihre Aufgaben auch in Zukunft zu erfüllen.
Eine vom Pfarrgemeinderat berufene "Lenkungsgruppe Lokale Kirchenentwicklung" hat sich in den vergangenen Monaten oft getroffen, hat über den Weg gesprochen, wie möglichst viele Gemeindemitglieder in diese Überlegungen mit eingebunden werden können, hat Fragen für die Gespräche mit den Gemeindemitgliedern erarbeitet, und manche auch wieder verworfen. Ein Faltblatt mit Erstinformationen wurde entworfen, und Ende August wurden Gemeindemitglieder, die es sich vorstellen können, sich als "Interviewer/in" mit Ihnen zu treffen, eigens geschult - darauf hingewiesen, dass diese Befragung anonym erfolgen soll und dass natürlich eine Verschwiegenheitspflicht gilt!
Bis zum Advent möchten wir in allen Kirchorten möglichst viele Meinungen und Einschätzungen zusammentragen - auch von Menschen, die wir nicht mehr regelmäßig in unseren Sonntagsgottesdiensten begrüßen können. Anschließend wollen wir dann bis zum Pfingstfest 2018 versuchen, Ihre Gesprächshinweise zusammenzustellen und öffentlich auszuwerten. Und ich bin schon sehr gespannt darauf von Ihnen zu erfahren und miteinander zu bedenken, wohin uns Gottes Geist in Zukunft führen will.
Jetzt geht's los - herzliche Einladung! Sind Sie dabei?
Sie haben drei Möglichkeiten, unseren Fragebogen zu beantworten:
Wir freuen und auf Ihre Beteiligung und möchten uns herzlich für Ihre Zeit und Mühe bedanken.
oder das zentrale Pfarrbüro 06081-445 640 pfarrei(at)franziskus-klara.de